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Foto: Holger Traub

Verein
Dienstag, 24.09.2024 18:00 Uhr | Stephan Schöttl

Diskussion um Tribünenprojekt

Der FV Illertissen kämpft für den Neubau eines Multifunktionsgebäudes. Der Vorsitzende erklärt, warum dieser Schritt auch für den Nachwuchs wichtig wäre.

Sportlich läuft es beim FV Illertissen gerade prima. Die erste Mannschaft ist Zweiter der Regionalliga Bayern und Spitzenreiter Schweinfurt dicht auf den Fersen, im Nachwuchs hat der Verein 15 Mannschaften im Spielbetrieb gemeldet, die größtenteils in den oberen Klassen der Bayerischen Fußballverbands aktiv sind. Etwa die Hälfte der 650 Mitglieder sind Kinder und Jugendliche. Darauf ist der FVI-Vorsitzende Rainer Bleser stolz und sagt: „Wir bieten den Mädchen und Buben aus Illertissen und Umgebung nicht nur ein interessantes sportliches, sondern auch ein soziales Umfeld.“ Doch die Freude ist getrübt. Denn so gerne sich der Verein in Zukunft weiter positiv entwickeln würde, die mangelhafte Infrastruktur im Vöhlinstadion bremst diesen Tatendrang aus.

Umso wichtiger sei es, sagt Bleser, dass sich auf dem Gelände etwas tut. Um die akute Platznot zu lindern, wünscht sich der FVI ein modernes Multifunktionsgebäude. Am Donnerstag steht die Vorstellung der ersten Entwurfsplanung auf der Tagesordnung der öffentlichen Stadtratssitzung. Geplant ist ein Neubau, der auf 1400 Quadratmetern Platz bieten würde für Toiletten, bis zu zehn Umkleidekabinen, Fitnessraum, Räume für Vip-Gäste und Pressevertreter, Waschraum, Ausweichmöglichkeiten, ausreichend Lagerflächen und 1900 überdachte Sitzplätze.

Foto: Holger Traub

Die Infrastruktur ist ein wesentlicher Punkt

Rainer Bleser - FVI-Vorsitzender

Vieles davon können die Konkurrenten längst bieten. Auch die in der Region. Bleser spricht in diesem Zusammenhang von einem Wettbewerbsnachteil für seinen Verein. Konkretes Beispiel: Der FVI würde gerne zum Talentförder- und Nachwuchsleistungszentrum des Bayerischen Fußballverbandes werden. So wie das der FC Memmingen schon seit über zehn Jahren ist. Fabian Hummel, neuer Leiter des vereinseigenen Nachwuchsförderzentrums, hat dazu bereits ein 30-seitiges Konzept erstellt. Doch der Verband stellt dafür gewisse Anforderungen. Nicht nur in der Ausbildung der Jugendspieler. „Die Infrastruktur ist ein wesentlicher Punkt“, sagt Bleser. Weiter meint er: „Natürlich wird man daran gemessen. Wenn Eltern schon bereit sind, ihre Kinder über eine längere Distanz zum Training oder zu den Spielen zu fahren, dann schauen sie auch auf das ganze Drumherum.

Bleser geht noch weiter, spricht von einer „zukunftweisenden Entscheidung“ im städtischen Gremium. Der Vorsitzende sagt: „Natürlich sind alle städtischen Sanierungsprojekte wichtig. Mir ist auch bewusst, dass die Finanzlage angespannt ist. Aber wir wünschen uns wenigstens eine Perspektive. Andernfalls machen wir keine großen Sprünge mehr. Dann gibt es keine Zukunft für den FVI in der jetzigen Form.“

Foto: Holger Traub

Der Fußballverein Illertissen ist zwar Hauptnutzer der Sportflächen am Vöhlinstadion. Aber auch der örtliche Turn- und Sportverein und die Schulen sind regelmäßig zu Gast. Man suche daher nach der besten Lösung für alle. Der Vorsitzende bezieht bewusst die Nachbarvereine ein, die im Winter oftmals auf die städtischen Plätze, vor allem das Kunstrasenfeld, ausweichen. Das Problem: In diesen Fällen fehlen die entsprechenden Umkleiden, Duschmöglichkeiten sowieso. „Wir sagen jetzt schon unseren Jugendtrainern, dass die Kinder bitte bereits umgezogen zum Trainings- und Spielbetrieb kommen sollen“, erklärt Bleser.

aus der Illertisser Zeitung