Beim FVI hoffen jetzt alle auf ein Traumlos im DFB-Pokal
Partynacht, Mallorca-Trip, DFB-Pokal: So feiert der FV Illertissen seinen Triumph im bayerischen Totopokal. Beim Regionalligisten steht trotzdem ein Umbruch an.
13 Buchstaben wurden in den Sockel des neuen Wanderpokals eingraviert. Die des FV Illertissen. Der Fußball-Regionalligist hat nach 2022 und 2023 erneut den Totopokal-Wettbewerb des Bayerischen Fußball-Verbandes (BFV) gewonnen, im Finale den Drittliga-Absteiger SpVgg Unterhaching mit 1:0 besiegt und sich damit unter anderem die nigelnagelneue Trophäe aus der Silbermanufaktur Koch und Bergfeld geholt, die optisch durchaus an den DFB-Pokal erinnert. „Ein neuer Pokal geht an einen altbewährten Sieger“, sagte BFV-Präsident Christoph Kern, als er den silbernen Pott bei der Siegerehrung Illertissens Kapitän Max Zeller in die Hände drückte.
Dieser offizielle Akt war der Beginn einer langen Pokalparty, die mittlerweile von einem Teil der Mannschaft auf Mallorca bei der Saisonabschlussfahrt weitergefeiert wird. „Das haben sich die Jungs auch verdient. Die letzten Wochen waren nicht einfach, wir haben in der Regionalliga leichtfertig eine gute Platzierung verspielt. Man hatte schon gemerkt, dass viele Spieler ihre Zukunft nicht in Illertissen sehen. Das war nicht schön. Aber umso mehr spricht es für den Charakter jedes Einzelnen, dass die Mannschaft am Samstag im Pokalfinale noch einmal eine Top-Leistung abgerufen hat“ , sagt Cheftrainer Holger Bachthaler. Elf Spiele hatte sein Team zuvor in der Regionalliga nicht mehr gewonnen, unter anderem sogar einen 3:0-Vorsprung im Topspiel gegen die SpVgg Bayreuth verspielt (3:3). Auch das Verletzungspech trug einen Teil zur sportlichen Misere bei. Bachthaler sagt: „Die Frustration war bei mir zuletzt schon sehr hoch. Der Pokalsieg ist daher auch für mich persönlich ein schöner Abschluss dieser Saison.“
Jetzt warten sie voller Vorfreude auf den 15. Juni. Dann wird die erste Runde im DFB-Pokal-Wettbewerb ausgelost. Zusammen mit Zweitliga-Absteiger SSV Ulm 1846 Fußball, weiteren Zweit- und Drittligisten sowie allen Landespokalsiegern wird der FV Illertissen aus dem Amateurtopf gezogen – und hat damit ein Heimspiel gegen einen der besten 32 deutschen Profiklubs der Saison 2024/2025 sicher.
Welchen Gegner hätten die Illertisser denn gerne?
Bei der Frage nach dem Wunschgegner muss Bachthaler schmunzeln. Vielleicht den FC Bayern München, den VfB Stuttgart, Borussia Dortmund oder auch den Hamburger SV? Konkrete Namen bekommt man vom Cheftrainer nicht zu hören. Ganz diplomatisch meint er: „Wir nehmen den Gegner, den uns die Losfee beschert.“ Nachdem es zuletzt in Runde eins gegen den 1. FC Heidenheim und Fortuna Düsseldorf ging, schiebt er dann aber doch noch hinterher: „Wenn’s geht, hätten wir dieses Jahr gerne mal einen attraktiven Top-Gegner aus der Bundesliga.“
Die Teilnahme am DFB-Pokal ist für den FV Illertissen viel wert
So oder so: Für den FV Illertissen ist die Teilnahme an der Hauptrunde des Wettbewerbs in mehrfacher Hinsicht wertvoll. „Es ist für unseren Verein eine Auszeichnung, im DFB-Pokal mitspielen zu dürfen“ , sagt Bachthaler. Da geht es zum einen um bundesweite Image-Werbung, die nichts kostet. Zum anderen aber auch ums Finanzielle. „Das wird schon ein paar Euro in die Kasse spülen“, meint der Trainer. Vermarktungserlöse in Höhe von rund 210.000 Euro sind auf jeden Fall garantiert. Die Mannschaft, die Mitte August beim mutmaßlichen Saison-Highlight aufläuft, wird allerdings ein ganz anderes Gesicht haben als die, die am Samstag den bayerischen Totopokal gewonnen hat. Bei derzeit elf Abgängen steht ein personeller Umbruch an. Bachthaler hofft auf den Pokalsieger-Effekt bei anstehenden
Vertragsverhandlungen: „Dieser Erfolg macht uns für potenzielle Neuzugänge attraktiver."