Foto: Udo Kibele
Toto-Pokal Halbfinale gegen die Schanzer steigt am Samstag
Pokal kann der FV Illertissen! Zum fünften (!) Mal in Folge stehen die Illertisser am Samstag (14.00) im Halbfinale des bayerischen Totopokals, kegelten vor dem Winter im Viertelfinale die DJK Vilzing mit 4:1 aus dem Wettbewerb. 2022 und 2023 holte der FVI jeweils den Cup, traf im DFB Pokal auf den 1. FC Heidenheim (0:2) und Fortuna Düsseldorf (1:3). Zuvor hatten sich die Illertisser 12/13 und 13/14 jeweils als bayerischer Amateurmeister auch schon für den DFB Pokal qualifiziert (Eintracht Frankfurt 0:2, Werder Bremen 2:3 n.V.
Schon aufgrund dieser bemerkenswerten Pokal-Vita wollen die Illertisser auch dieses Jahr wieder für Furore sorgen. Die Hürde ist mit dem Drittligisten FC Ingolstadt allerdings sehr hoch. Bereits zum dritten Mal treffen die Illertisser auf diesen Gegner, konnten ihn einmal sogar bezwingen. In der Saison 22/23 siegten sie nämlich im Finale gegen den FCI nach Elfmeterschießen mit 4:3. Im Halbfinale 23/24 mussten sie sich aber mit 1:4 dem späteren Pokalsieger (2:1 gegen Kickers Würzburg) geschlagen geben.
Der Titelverteidiger kam zuletzt unter Trainerin Sabrina Wittmann in der 3. Liga immer besser in Fahrt, gewann vergangenes Wochenende beim SC Verl mit 4:1. Im Landespokal ließen die Schanzer bislang rein gar nichts anbrennen und hinterließen den stabilsten Eindruck: 11:0 in Lohr am Main, 4:0 bei der DJK Hain, 3:1 bei den Würzburger Kickers und 3:0 bei Türkgücü München - das macht den FCI erneut zum Topfavoriten!
Allerdings haben die Illertisser im bisherigen Wettbewerb eine blütenweiße Weste, kassierten nach einem 4:0 in Aystetten, einem 4:0 in Grünwald und dem 3:0 gegen Buchbach noch gar kein Gegentor. Sollten die Illertisser das Kunststück schaffen und erneut ins Finale einziehen, dann hätten sie am 24. Mai beim Finaltag der Amateure Heimrecht. Gegner wäre dann der Sieger des zweiten Halbfinales zwischen dem FC Eintracht Bamberg und der SpVgg Unterhaching. Aber so weit ist es noch nicht, erst einmal gilt es einer Vollprofimannschaft Paroli zu bieten.
In deren Kader stehen fast ausnahmslos Spieler mit Zweitliga- zumindest Drittliga Erfahrung. Mittelstürmer Pascal Testroet (34) hat bereits 152 Zweitligaeinsätze, Mittelfeldspieler Lukas Fröde (30) sogar 175 Spiele in Deutschlands zweithöchster Liga auf dem Buckel. Auch Abwehrspieler Simon Lorenz (27) brachte es schon auf 83 Zweitligaspiele. Eine ganze Reihe weiterer Spieler haben viel Erfahrung in der 3. Liga. So Benjamin Kanuric (22 - 62 Spiele 3. Liga), Marcel Costly (29, 190 3. Liga, 28 2. Liga), Mladen Cvjetinovic (21-44) und Yannick Deichmann (30-159). Die Ingolstädter belegen derzeit den 5. Tabellenplatz in der 3. Liga, würden sich als Vierter schon direkt für den DFB-Pokal qualifizieren. Dafür fehlen aber momentan 4 Punkte auf Arminia Bielefeld. Trainerin Sabrina Wittmann (33) und Sportdirektor Ivica Grlic haben dieses Ziel oder gar den Aufstieg in die 2. Bundesliga noch nicht aus den Augen verloren.
Illertissens Trainer Holger Bachthaler weiß um die Stärken des Gegners: “Der FC Ingolstadt verfügt über eine individuell top besetzte Drittligamannschaft, die nach wie vor das selbst erklärte Saisonziel, Aufstieg in die 2. Bundesliga, erreichen kann. Wir gehen als klarer Außenseiter in das Spiel, entsprechend werden wir dieses Spiel angehen. Wir benötigen am Samstag auf jeder Position die maximale Widerstandsfähigkeit und die absolute Überzeugung, im Pokal erneut etwas Außergewöhnliches erreichen zu können.“
Vielleicht zeigt seine Mannschaft wieder einmal, dass der Pokal seine eigenen Gesetze hat, was die Illertisser schon oft bewiesen haben. Personell kann der Illertisser Trainer bis auf die Dauerpatienten Lasse Jürgensen und Gökalp Kilic aus dem Vollen schöpfen, der endgültige Kader wird aber erst nach dem Abschlusstraining am Freitag benannt.
Was den Zuschauerzuspruch betrifft, so hofft man beim FVI auf eine gute Kulisse, nachdem im Vorverkauf bereits ca. 750 Tickets verkauft wurden.
